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Mehr.Wert - Adding Value To People
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zu meiner Gastvorlesung zum Thema "Religionsfreiheit im Irak" in der islamwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bagdad haben mir viele von euch Fragen geschrieben.
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Da euch dieses Thema beschäftigt, werde ich sie hier öffentlich beantworten:
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In welcher Sprache sprichst du dort?
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Da ich weder Arabisch, noch Kurdisch beherrsche, spreche ich im Irak Englisch. Entweder kann mein Gegenüber ebenfalls Englisch sprechen oder es übersetzt mich jemand. In der Universität sprach ich Englisch und wurde ins Arabisch übersetzt.
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Was hast du dort gelehrt?
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Wie kam deine Vorlesung an?
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Sehr gut. Ich habe ca. 20 Minuten einige inhaltliche Grundlagen vermittelt und dann Fragen beantwortet. Die Resonanz war überwältigend. Über eine Stunde lange wurden engagierte Fragen gestellt, zu Themen wie: Blasphemie, deutsche Unterstützung im Irak, meine Überzeugungen als Christ, Probleme in der muslimischen Welt - und immer wieder großer Dank für mein Kommen und der Wunsch nach weiterem Austausch.
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Wirst du gefragt, ob du Christ bist?
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Bei meinem äußeren Aussehen ist den meisten dort klar, dass ich aus einem westeuropäischen Land komme und deshalb wahrscheinlich Christ bin. Aber ich betone es auch immer wieder bewusst, dass ich gläubiger Christ bin. Denn uns vereint ein gemeinsames Wertefundament sowie ein Bewusstsein für Göttliches.
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Im persönlichen Gespräch fragte mich einer der Professoren, welcher Kirche ich angehöre. Um ihm eine Richtung zu geben, habe ich mich als Protestant definiert. Dann habe ich nachgeschoben, dass ich eigentlich keiner Religion folge, denn diese bestehen ja primär aus Regeln. Ich sagte ihm, dass ich ein Nachfolger von Isa (arabischer Name für Jesus) sei. Daraufhin beginnt er über das ganze Gesicht zu strahlen und beteuert mir mit großer Herzlichkeit, dass ihm Isa sehr gut bekannt sei, da dieser auch im Koran vorkomme und er ihn sehr verehre.
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Mir ist die grundsätzliche Unsicherheit im Irak sehr bewusst. Ich habe Menschen um mich, die "auf mich aufpassen". Mit diesen stimme ich auch ab, wen ich treffe und wohin ich gehe.
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Vor diesem Hintergrund habe ich mich keinen Moment unsicher gefühlt. Im Gegenteil, die Begegnung mit Menschen in einer mir teilweise sehr fremden Welt hat meinen Verstand gesprengt und mein Herz geöffnet.
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Eine meiner Erkenntnisse dieser Irakreise: Es ist normal, dass uns Unbekanntes zunächst skeptisch oder unsicher macht. Wer sich aber auf den Menschen dahinter einlässt, erlebt in den allermeisten Fällen eine große positive Überraschung. Auch wenn Menschen anders sprechen, denken und sich kleiden, jeder ist eine individuelle Person mit Gefühlen, Wünschen, Träumen und Ängsten. Haben wir den Mut, Brücken zueinander zu bauen, unseren Horizont zu erweitern und damit unser Zusammenleben freundlicher und friedlicher zu machen!
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Falls euch meine Gedanken inspiriert oder herausgefordert haben, dann lasst es mich gerne wissen.
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David Müller, Roggenweg 23, 71364 Winnenden
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